Das Leben in einer DDR-Neubauwohnung

Die Zeit in der Wohnung in Berlin-Oberschöneweide entwickelte sich für seine Bewohner aus vielerlei Gründen, auf die zu gegebener Zeit etwas genauer eingegangen werden kann, zunehmend zum Albtraum. Was bedeutete, dass - kaum eingezogen - schon wieder ein baldiger Auszug ins Auge gefasst werden musste.
Dank der Hilfe des Arbeitgebers "Rundfunk der DDR" war das tatsächlich einige Monate später möglich geworden. Zwar weitab vom Funkhaus Berlin und Oberschöneweide hatte die kleine Familie aber erstmals das Glück, als Nachmieter eine so genannte Neubauwohnung in Königs Wusterhausen zu beziehen. So schön einerseits, so schwierig andrerseits. Warum?

Christian hatte sich eingelebt in "seiner Krippe" in Berlin, in der er sich immer wohler fühlte. Diese musste er für immer verlassen, sich dafür erneut - inzwischen schon das vierte Mal in seinem noch so jungen Leben - in eine neue Gemeinschaft eingewöhnen.
Es hieß für seine Eltern, dass sie werktags täglich über 3 Stunden unterwegs waren zum Arbeitsort hin und wieder zurück nach Königs Wusterhausen. Da blieb nicht aus, dass Christian seine Eltern die Woche über viel zu wenig zu Gesicht bekam, Mutter Heller nicht nur einmal ein Taxi nehmen musste, um überhaupt noch rechtzeitig vor Schließung der Kinderkrippe, später Kindergarten Christian nach Hause zu holen zu können.
Zur Fotogalerie [mehr ...]

Es war nach wenigen Monaten mehr als klar, dass auch das nicht das war, was Christian und seine Eltern glücklich werden ließ.
Was nützt jeglicher Wohnungskomfort einer DDR-Neubauwohnung mit Fernheizung, wenn kein befriedigendes Familienleben mehr möglich war, weil der Arbeitsplatz am anderen Ende der Welt schien, der Weg dorthin unter den gegebenen Umständen kaum mehr bewältigt werden konnte, ohne dass der kleine kostbare Mensch, der den Eltern das Liebste überhaupt war, darunter immer mehr leiden musste.
Also begann ein neuer, über Monate anhaltender Kampf um eine Wohnung - wieder in Berlin und nahe der Nalepastraße Oberschöneweide. Einzig machbar war das, in dem sich die Familie einem "Wohnungsringtauschring" mit fünf Familien anschloss.
Bildklick: Originalton Christian
Die neue Ära in Berlin-Karlshorst [mehr ...]